Das Erzeugen von Lebensmitteln hat jetzt Vorrang.
Interview mit Landesparteiobmann Christian Sagartz
Das Erzeugen von Lebensmitteln hat jetzt Vorrang.
Interview mit Landesparteiobmann Christian Sagartz.
Im Interview spricht Landesparteiobmann Christian Sagartz darüber, warum Krebswarnbilder auf Weinflasche der falsche Weg waren, über die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln und die Kontrollarbeit der Volkspartei Burgenland.
Vor kurzem hat die EU mit einem Vorschlag unter Winzerinnen und Winzern für Kopfschütteln gesorgt. Warum?
Das Europäische Parlament arbeitet derzeit an einem Aktionsplan zum Kampf gegen Krebs. Dabei wollte die EU unsere Winzerinnen und Winzer zwingen, Krebswarnbilder auf Weinflaschen zu drucken.
Du hast dich von Anfang an gegen diesen Vorschlag gestellt?
Ganz genau: Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen der Volkspartei im Europäischen Parlament konnten wir erreichen, dass diese unnötige Maßnahme aus dem Aktionsplan gestrichen wird. Denn das hätte nur zu mehr Bürokratie geführt und würde kein einziges Menschenleben retten.
Anfang Feber hast du den Westbalkan besucht. Was war der Grund dieser Reise?
Der Westbalkan ist ein wichtiger Partner, wenn es um den Kampf gegen die illegale Migration geht. Wir müssen das Schlepperwesen gezielt bekämpfen, dazu brauchen wir den Westbalkan. Wir müssen auch die wirtschaftlichen Beziehungen mit der Region verstärken und die Türen für unsere Unternehmen offen halten.
Auch Burgenlands Weinbaupräsident Andreas Liegenfeld erteilte den Warnetiketten eine deutliche Absage.
Der Ukraine-Krieg ist dramatisch. Welche Auswirkungen hat er auf Europa?
Dass Putin zum Erreichen politischer Ziele einen Krieg beginnt und einen souveränen europäischen Staat angreift, ändert alles. Dieser Krieg verursacht menschliches Leid und wirkt sich auf viele Bereiche aus. Auch auf die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln. Russland und die Ukraine sind die Kornkammern Europas. Ernteausfälle und explodierende Rohstoffpreise werden auf uns zukommen. Deshalb ist ein Umdenken in der europäischen Agrarpolitik notwendig. Die heimischen Bäuerinnen und Bauern können uns ernähren, sie dürfen aber nicht mit bürokratischen Hürden daran gehindert werden. Dafür setze ich mich gemeinsam mit unseren Bauerbund-Abgeordneten im Parlament ein.
Kehren wir ins Burgenland zurück. Dort zeigt sich, dass die Kontrollarbeit der ÖVP immer wichtiger wird. Was sind die Gründe dafür?
Im Landhaus vergeht fast kein Tag ohne neuen SPÖ-Skandal. Anfragen werden unzureichend beantwortet, Akteneinsichten regelmäßig abgeschmettert. Und auch der Rechnungshof, ein Kontrollorgan des Landtages, zeigt mit seinen Berichten ein dramatisches Bild: Die SPÖ-Alleinregierung macht Politik mit der Brechstange. Postenschacher und Freunderlwirtschaft stehen ganz oben auf der Tagesordnung, die Finanzen des Landes sind in Schieflage und Gesetze müssen laufend repariert werden.
Wie sieht es mit der Entlastung der Menschen aus?
Die Bundesregierung unternimmt alles, um zu entlasten. Mit der Steuerreform werden nicht nur Arbeitnehmer, Pensionisten und Familien entlastet, sondern auch die Landwirtschaft. Im Burgenland passiert leider das Gegenteil. Unter Doskozil wurden neue Steuern eingeführt. Er lässt auch keinen Tag unversucht, biologische und konventionelle Landwirte gegeneinander auszuspielen.
Was meinst du damit konkret?
Doskozil will Bio um jeden Preis. Gibt es ein Produkt nicht in Bio-Qualität aus Österreich, dann wird es aus dem Ausland importiert. Eine Anfragebeantwortung hat gezeigt, dass nur 13 % der Bio-Produkte in der Landesküche aus dem Burgenland stammen. Das ist ein Schlag ins Gesicht der heimischen Landwirte.
Wofür steht die ÖVP hier?
Die Volkspartei steht für Regionalität. Das heißt, wir wollen Produkte aus dem Burgenland in die Landesküchen und die heimischen Haushalte bringen. Damit sichern wir die Wertschöpfung in der Region.